Flecken-Ablagerungen im GFK Pool
Entdeckt man im Pool am Boden oder den Wänden Flecken ist die Ratlosigkeit erst einmal groß. Falsche Wasserwerte wie ein zu hoher Chlor Wert oder falsche pH Werte können die Bildung von Flecken begünstigen.
Auch wenn vermeintlich nichts verkehrt gemacht wurde können dieses Ablagerungen entstehen - was also ist passiert und kann man es künftig vermeiden?
Bei diesen Flecken handelt sich immer um unterschiedliche Bestandteile im Wasser, welche sich als Ablagerungen bemerkbar machen. Dies passiert auch nicht über Nacht, sondern ist ein länger andauernder Prozess. Irrtümlich bzw. aus Unwissenheit wird dies oft für einen Qualitätsmangel des Beckens gehalten und reklamiert.
Wasser ist nicht nur eine klare Flüssigkeit, Wasser setzt sich aus vielen Bestandteilen zusammen. Woher die Ablagerungen kommen ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Eine Ferndiagnose ist daher oft schwierig. Bisher konnten jedoch alle Ablagerungen mit einem geeigneten Mittel wieder entfernt werden.
Selbst unser eigenes Testbecken - ein Nova Detente 6 mit Unterflurrollladen - hat es schon erwischt.
Das Becken ist mit einer automatischen Desinfektions und pH Regelung ausgestattet.
Obwohl die Wasserwerte immer stimmen, hat sich die auf dem Foto gezeigte Ablagerung gebildet.
Hier hat nur Wasser ablassen und eine Grundreinigung geholfen.
Die Ablagerungen konnten mit Bayrol Decalcit Becken und Decalcit Super wieder entfernt werden.
Wir haben auch andere Reiniger ausprobiert, allerdings waren diese ziemlich wirkungslos.
Die nachfolgende Aufzählung der möglichen Ursachen von Flecken bzw. Ablagerungen ist nicht erschöpfend und dient daher lediglich als Empfehlung. Falls die Ablagerungen mit den unten genannten Maßnahmen nicht entfernt werden können, ist eine genauere Analyse des Schwimmbadwassers erforderlich.
Übersicht Fleckenart-Ursache und Lösung
Art der Flecken | Mögliche Ursache | Massnahme |
---|---|---|
Schwarze Flecken | Dies deutet auch Mangansulfid hin |
In einem solchen Fall ist ein Flockungsmittel gegen Metall (z.B. Bayrol Superflock Plus) zu verwenden, damit die Metallverbindungen im Filter zurückgehalten werden. Zum Befüllen des Beckens wird am besten Leitungswasser verwendet. Generell kein Brunnenwasser verwenden, um das Auftreten solcher Verbindungen zu vermeiden. |
Rosafarbene Flecken | Diese Flecken werden durch Bakterien verursacht | Es ist ausreichend, die Wassertemperatur durch Frischwasserzufur zu verringern, den pH-Wert des Wassers vorübergehend auf 6 einzustellen, eine Stoßchlorung durchzuführen und das Wasser mindestens 48 Stunden lang ununterbrochen zu filtrieren. Um Bakterienwachstum zu verhindern, muss generell sofort nach dem Befüllen des Beckens mit der korrekten Wasserpflege begonnen werden. |
Weiße oder graue Flecken auf dem Boden oder den Wänden des Beckens | Diese Flecken sind auf Kalkablagerungen zurückzuführen | In diesem Fall das gesamte Becken entleeren, die Flecken mit einem sauren Reinigungsmittel (z.B. Bayrol Decalcit Becken oder Decalcit Super) entfernen, das Becken wieder befüllen und den pH-Wert mit einem Enthärter stabilisieren. |
Grüne Flecken entlang der Wasserstandslinie | Diese Flecken sind Kalkablagerungen, in denen sich Algen und Fett festsetzen |
Hier genügt es, auf die Flecken ein Entkalkungsmittel aufzutragen und den Kalk abzubürsten. Die Flecken werden dadurch kurzfristig entfernt, allerdings wird die Beckenwand nicht vor neuen Kalkablagerungen geschützt. Es wird daher eine Behandlung empfohlen, die den Kalkgehalt im Wasser stabilisiert. |
Braune Flecken durch Algen - "sandartige" Ablagerung am Boden | Dies deutet auf abgestorbene Algen hin | Abgestorbene Algen können auf zu geringe Desinfektionsmittelkonzentration, einen zu hohen Stabilisatorgehalt und eine dadurch begrenzte Chlorwirkung oder auf nicht richtig filtriertes Wasser zurückzuführen sein. Daher zuerst den pH-Wert zwischen 7,0 und 7,4 einstellen und eine Stoßchlorung vornehmen, um das Wasser gut zu desinfizieren. Anschließend die Beckenwände abbürsten und das Wasser mindestens 48 Stunden lang ununterbrochen filtrieren.Allerdings ist darauf zu achten, dass wiederholte Stoßchlorungen die Beckenverkleidung schädigen und deren Alterung beschleunigen können. |
Bräunliche Flecken, Rostflecken, orange Flecken |
Bräunliche Flecken und orange Flecken sind entweder auf abgestorbene Algen oder auf Eisenanteile im Schwimmbadwasser zurückzuführen. |
Um diese Flecken zu entfernen, ist es ausreichend, die Beckenwände abzubürsten, die Wassertemperatur zu senken (hohe Temperaturen begünstigen die Algenbildung), den pH-Wert zu senken, damit das Wasser saurer wird, und die abgebürsteten Beläge abzusaugen. Auch die Verwendung eines Flockungsmittels für Metalle kann sinnvoll sein. Durch ein Flockungsmittel werden Eisen- oder andere Metallteilchen im Schwimmbadfilter zurückgehalten. |
"Grauschleier" an Wänden und Böden | Es handelt sich um metallische Ablagerungen |
Durch korrekte Erdung des Schwimmbeckens werden diese Erscheinungen durch Ableiten der Restströme in den Erdboden minimiert. Solche Flecken lassen sich auch durch gründliche Reinigung nicht entfernen, sondern nur durch ein saures Milieu. Mit Bayrol Decalcit Super, Bayrol Calcinex und Metal-Ex können diese Ablagerungen üblicherweise entfernt werden. |
Die Erdung bei GFK Becken
GFK Schwimmbecken werden aus elektrisch isolierenden Materialien gebaut.
Dichtungsstücke, Wanddurchführungen, Rohrleitungen, Absperrhähne und Pumpenkörper sind aus PVC, ABS oder anderen Kunststoffen gefertigt.
Bei dieser Art von Schwimmbecken bestehen sämtliche Teile aus Kunststoff, der die Eigenschaft hat, sich statisch aufzuladen. In den Pumpenturbinen entstehen jedoch relativ hohe statische Ladungen.
So kann durch eine Filterpumpe eine veränderliche Spannung in Höhe von etwa 3 bis 4 Volt erzeugt werden. Dasselbe gilt für die Motoren einer Gegenstromanlage. Im Wasser eines Schwimmbeckens liegt daher ständig eine Spannung in Höhe von etwa 3 bis 8 Volt an. Bei einem Gewitter kann diese Spannung sogar 12 Volt erreichen. Ein unausgewogener pH-Wert führt zum Zerfall der im Schwimmbadwasser enthaltenen Mineralsalze. Die positiv geladenen Mineralsalz-Ionen wandern zu den durch die statische Aufladung am stärksten negativ geladenen Bereichen am Boden oder an den Wänden. Dort entstehen Moleküle, die zu unterschiedlich verteilten grauen bis schwarzen Flecken oder sogar zu einem Grauschleier auf der ganzen Verkleidung führen können. Durch die korrekte Erdung des Schwimmbeckens werden diese Erscheinungen durch Ableiten der Restströme in den Erdboden weitestgehend verhindert.
Tipps
Mit den nachfolgenden Empfehlungen ist die Poolpflege ein Kinderspiel
- Verwenden Sie Markenwasserpflegemittel. Mit Produkten von Bayrol haben wir z.B. sehr gute Erfahrungen gemacht
- Kein Brunnenwasser zur Poolfüllung verwenden
- Wasserwerte regelmäßig kontrollieren
- Auch automatische Systeme müssen gecheckt und je nach Badebetrieb und Temperaturen angepasst werden
- Pool regelmäßig reinigen
- Siebkörbe von Pumpen und Skimmer regelmäßig prüfen und reinigen
- Filterlaufzeiten nicht zu knapp bemessen
- Empfehlung: Wassertemperatur/2 = Filterlaufzeit in Stunden*
- Filteranlage regelmäßig rückspülen
- Bei Salzanlagen nur Salz nach DIN für Schwimmbecken verwenden
- Nur geregelte Salzanlagen mit Redox und pH Wert Prüfung/Regelung verwenden
- Mitgelieferte Anleitungen und Pflegehinweise lesen
*Beispiel Wassertemperatur 26°C = Filterlaufzeit 13 Stunden